Psychologische Beratung

Resilienz

Unser schützendes Dach

Resilienz wird in der Physik definiert als die Fähigkeit elastischer Stoffe sich nach einer äußerlichen Einwirkung wieder in seinen Ursprungszustand zurück zu verwandeln.

Analog könnte man für uns Menschen sagen, dass wir resilient sind, wenn wir innerlich wie äußerlich in „Form bleiben“ und uns unter Druck zwar biegen, aber nicht brechen.

Üblicherweise wird Resilienz in der Literatur mit einem Dach verglichen, dass auf mehreren Säulen ruht.

Diese können z. B. folgendermaßen bezeichnet werden:

  • Emotionssteuerung
  • Impulskontrolle
  • Kausalanalyse
  • Optimismus
  • Selbstwirksamkeit
  • Optimismus
  • Zielorientierung
  • Empathie

(vgl. Dipl.-Psych., MBA Silke Kainzbauer)

Resilienz bedeutet Unkaputtbarkeit

Für meine Beratungs- und Therapiepraxis sind diese Säulen wichtig, aber ich möchte eine weniger akademische Definition verwenden und eher den Begriff der „Unkaputtbarkeit“ verwenden. Dazu habe ich unter nachfolgendem Link das Manuskript meines Buchs „UN-KA-PUTT-BAR“ hinterlegt.

Es geht dabei um ihre Lebensfreude – auch und gerade in Situationen und Lebensphasen, in denen es nach Auffassung sehr vieler Menschen nichts oder wenig zu freuen gibt.

Und damit geht es in entscheidender Weise auch um körperliche und psychische Gesundheit und unser Verständnis davon. 

Behandlungsansätze

Mit gesprächs- und lösungsfokussierter Therapie können sie ihre Potentiale entwickeln und heben. Resilienz ist nicht genetisch codiert und oder irreversibel vorhanden oder nicht vorhanden. Wir können jeden Tag an ihrer Stärkung arbeiten und es gibt einfache Methoden die eigene Widerstandskraft zu steigern. Im wesentlichen sind dabei Themen der Achtsamkeit, der richtigen Entspannung, der angemessenen Bewegung und der geeigneten Ernährung angesprochen. Dabei empfiehlt sich ein Vorgehen in kleinen Schritten um Erfolgserlebnisse zu haben – aber nicht in zu kleinen Schritten, damit auch wirklich Fortschritte erzielt werden. Ich finde gemeinsam mit ihnen die richtige Schrittlänge für ihre ganz persönliche Situation

Burn-out/ Bore-out

Belastungen der Arbeitswelt

Die Begriffe sind durch ihre inflationäre Verwendung ein wenig strapaziert und nicht wenige Betroffene sind verunsichert, wo genau der burn-out anfangen mag, was genau der Bore-out ist und wie sich die Depression von diesen Krankheitsbildern abgrenzt. Nach aktueller und offizieller Definition des ICD 10 ist der Burn-out (den Bore-out gibt es offiziell noch nicht) immer an eine Belastung aus der Arbeitswelt gebunden. Davon abgesehen ähnelt das Krankheitsbild den Depressionen und den Belastungs- und Anpassungsstörungen.

Ich denke patientenorientiert und entsprechend hat Burn-out oder Bore-out, wer bei Vorhandensein einschlägiger Symptome von diesem Befund sprechen möchte. Die Symptome ähneln dabei denen der Depression, können aber sehr unterschiedlich ausgeprägt sein – zumal im Verlauf von Burn-out und Bore-out unterschiedliche Phasen durchlaufen werden, die sich jeweils mit unterschiedlichen Symptomen äußern.

Behandlungsansätze

Bei der Behandlung setze ich zunächst auf gesprächsorientierte Therapie und nutze primär den Ansatz der lösungsfokussierten Therapie. Wir wollen gemeinsam nach Verbesserung der Situation suchen und bestehende Ressourcen nutzen und aufbauen.

Erforderlich sind meist eine Lebensstiländerung sowie eine Umbewertung bzw. Neudefinition der eigenen Glaubenssätze. Wer beispielsweise als Kind gelernt hat, dass Liebe und Anerkennung überwiegend an Leistung gekoppelt sind oder Ordnung und Disziplin über allen anderen Bedürfnissen stehen, wird eher vulnerabel für Burn-out und Bore-out Erkrankungen sein. Natürlich spielen auch objektive Verhältnisse am Arbeitsplatz oder in der Beziehungsstruktur eine Rolle und müssen in der Anamnese gründlich beleuchtet werden.

Insgesamt sind Burn-out und Bore-out grundsätzlich gut behandelbar. Es gilt: je früher man interveniert umso schneller und einfacher ist die Behandlung. Aber es liegt ein Stück weit in der Natur dieses Leidens, dass es eben selten zu früher Behandlung kommt und meist erst nach einem Zusammenbruch hinreichende Motivation zur Veränderung besteht.

Depression

Die häufigste aller psychischen Erkrankungen

Eine Depression ist eine Krankheit, die je nach Ausprägung und Schweregrad, von einer begrenzten Niedergeschlagenheit bis hin zu schwerstem körperlichen und seelischen Leid reichen kann. Dabei ist selbst die sog. leichte Depression bereits eine schwere Krankheit mit erheblichem Leidensdruck beim Betroffenen und seinem Umfeld.

Laut aktuellen Erhebungen liegt die Lebenszeitprävalenz der Depression bei rund 23% und die aktuelle Inzidenz bei 8% in der Gesamtbevölkerung.

Betroffene sind oft über lange Zeit in ihrer Symptomatik gefangen ohne geeignete Hilfe zu finden oder überhaupt danach zu suchen. Im Durchschnitt vergeht meist mehr als ein Jahr bis von den Betroffenen nach Hilfe gesucht wird.

Die Depression ist eine multifaktoriell bedingte Krankheit mit mannigfaltigen Symptomen und häufig schweren und chronischen Verläufen. Gerade bei schweren Verläufen ist die Suizidrate deutlich erhöht und es kommt in vielen Fällen zu Komorbiditäten – also zu zusätzlichen Krankheiten im Gefolge der Depression. Beispielsweise sind Adipositas, Bluthochdruck und Magen-Darm-Beschwerden häufig mit Depressionen verbunden.

Zu beachten ist, dass die Depression neben seelischen auch körperliche Ursachen haben kann.

Ausprägungen der Depression

Depressionen können unipolar als manische oder depressive Episode auftreten oder bipolar zwischen manisch und depressiv wechseln. Sie können einmalig oder rezidivierend auftreten oder auch anhaltend als Dysthymie oder Zyklothymie bestehen. Depressionen werden im Schwergrad unterschieden nach leichten, mittelschweren und schweren Depressionen – wobei auch bereits die leichte Depression eine ernste Krankheit mit hohem Krankheitswert ist. Es ist wichtig zu wissen, dass Depressionen in vielen Fällen multifaktoriell entstehen und nicht eindeutig psychischer, hirnorganischer oder sonstiger somatischen Genese sind. Die Wechselwirkung zwischen körperlichen und psychischen Leiden ist bei der Depression sehr ausgeprägt. Es gilt von daher stets im Vorfeld auch eine Abklärung durch den Hausarzt durchzuführen. Zum Beispiel können die folgenden Erkrankung ursächlich für eine Depression sein:

  • hormonelle Störungen (z.B. die Hypothyreose),
  • Magen-Darm-Probleme (z.B. Störungen im Darmbiom)
  • Vitaminmangelerkrankungen (z.B. Vitamin B1)

Depression Selbsttest

Selbsttest nach den diagnostischen Kriterien der ICD 10

Mindestens zwei der folgenden Hauptkriterien sind erfüllt:

  • ▢ depressive Stimmung in einem ungewöhnlichen Ausmaß und über längere Zeit
  • ▢ Interessen- und Freudeverlust, an Aktivitäten die normalerweise angenehm waren
  • ▢ verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit

Mindestens eine der nachfolgenden Nebenkriterien sind erfüllt:

  • ▢ Verlust des Selbstvertrauens
  • ▢ unbegründete Selbstvorwürfe/ Schuldgefühle
  • ▢ wiederkehrende Gedanken an den Tod oder Selbsttötung
  • ▢ vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen
  • ▢ Unruhe oder Apathie
  • ▢ Schlafstörungen
  • ▢ Appetitverlust/ gesteigerter Appetit

So dass in der Summe mindestens vier Haupt- und Nebenkriterien erfüllt sind.

Sind im oberen Block der Hauptkriterien alle drei Kriterien erfüllt liegt eine schwere Depression vor. Ist die Anzahl der insgesamt erfüllten Kriterien bei mindestens sechs liegt eine mittelgradige Depression vor.

Behandlungsansätze

Für die Behandlung der Depression gibt es vielfältige Ansätze und meist empfiehlt sich ein Vorgehen, dass mehrere Instrumente aus dem Spektrum möglicher Therapieansätze berücksichtigt. Dabei geht es u.a. um medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva durch den Arzt sowie um Psychotherapie – aber auch um Themen wie Sport, Meditation und Ernährung. In aktuellen Studien konnte gezeigt werden, dass Sport und Meditation eine ähnliche Wirkintensität aufweisen wie die Psychotherapie. Auch Selbsthilfegruppen können sehr erfolgreich helfen und wirken oft gerade nach stationären Behandlungen bei der anhaltenden Stabilisierung.

Insgesamt hat sich in den letzten Jahren deutlich bestätigt, dass eine behandelte Depression in den meisten Fällen eine gute Prognose auf Verbesserung des Leidensdrucks hat. Dabei gilt: je früher die Behandlung einsetzt, desto eher kann geholfen werden und desto geringer die Gefahr einer massiven und langanhaltenden Krankheit. Ein Heilungsversprechen kann es natürlich nicht geben und Patienten sollten immer skeptisch sein, wenn Berater, Heilpraktiker oder Ärzte entsprechend Aussagen machen.

Allerdings, selbst für chronische Depressionen und therapieresistente Depressionen gibt es neue Hoffnung seit in den USA mit Psilocybin gute Erfolge erzielt werden und die FDA den Wirkstoff zugelassen hat.

Im Rahmen der Psychotherapie hat sich insbesondere die Verhaltenstherapie als wirkungsvolle Methode der Behandlung von Depressionen erwiesen. Die Verhaltenstherapie will nicht primär in der Vergangenheit nach den Ursachen eines Leidens suchen, sondern vorrangig im Hier und Jetzt eine Linderung der Symptomatik erzielen und bedient sich dabei der aktiven Stärkung des Patienten und seines Verhaltens.

Mit der Schematherapie als neustem Ansatz der sog. dritten Welle der Verhaltenstherapie steht uns heute eine Methode zur Verfügung, die wichtige Aspekte der tiefenpsychologischen und systemischen Therapie einbindet und gute Erfolge für die Patienten und Patientinnen erzielt. Im Zuge einer psychologischen Beratung kann ich bei leichten Depressionen Hilfe und Unterstützung anbieten. Bei mittelgradigen und schweren Depressionen würde ich in jedem Fall auf den Arzt verweisen und lediglich eine Mitbehandlung z.B. im Bereich der Ressourcenaktivierung und der Alltagsbewältigung anbieten. Auf Basis meiner Ausbildung zum HP Psych und einer ergänzenden Qualifizierung im Bereich der Schematherapie bin ich zu entsprechender Unterstützung befähigt.

Mobbing

Mehr als nur Kritik und Ablehnung

Nicht jede Kritik oder jede negative Verhaltensrückmeldung ist gleich Mobbing. Natürlich müssen wir alle lernen, auch mit Kritik oder Ablehnung durch Dritte umzugehen. Mobbing entsteht erst dann, wenn zwei Aspekte zusammen kommen: erstens muss es um wiederholte, fortgesetzte Handlungen gehen und zweitens muss es ein Stärkeungleichgewicht dergestalt geben, dass der Gemobbte dem Mobbing gegenüber wehrlos ist. Meist wird Mobbing aus der Gruppe heraus einem Einzelnen gegenüber betrieben. Das ist aber nicht zwingend so. Es kann durchaus auch Einzeltäter geben, die von der Gruppe in ihrem Handeln lediglich toleriert werden.

Durch Social Media ist in den letzten Jahren zusätzlich das Thema Cyber-Mobbing entstanden, dass zusätzlich belastend für die Opfer ist, da die Reichweite des Mobbing sowohl hinsichtlich der Personenzahl als auch hinsichtlich der zeitlichen Dauer massiv erhöht wird.

Umgang mit Mobbing

Opfer sollten so früh wie möglich die Hilfe geeigneter Dritter suchen und sich nicht still und stumm in das Gefühl der eigenen Wehr- und Hilflosigkeit einfügen. Ein zentrales Element beim Umgang mit Mobbing ist damit nach außen gerichtet und hat mit den geeigneten Strategien zu tun, Hilfe zu organisieren. Ein weiterer Aspekt bezieht sich auf die Fähigkeit mit Kritik und negativen Rückmeldungen umgehen zu lernen und somit auch die eigene Robustheit zu stärken. Mobber suchen sich ihre Opfer auch nach der vermuteten Gegenwehr aus und nur selten werden selbstbewusste und kritikfeste Menschen/Kinder zu Opfern.

Behandlungsstrategien

Coping Strategien beschreiben unsere Fähigkeit mit Krisen und Problemen umgehen zu können. Auch beim Mobbing geht es um das Erlernen solcher Coping Strategien. Ein Teilaspekt richtet sich dabei nach außen und ein zweiter Teilaspekt schaut nach innen. Im Außen liegt die Kraft zur Offenlegung und zur Schaffung von Transparenz zum Inhalt, zu den beteiligten Personen und den Mechanismen des Mobbing. Im Innen liegen maßgeblich unsere vorhandenen Ressourcen, um unser Selbstwertgefühl zu festigen oder auszubauen.

Beim Coaching in diesem Themenbereich gehen wir sensibel und behutsam von der Problemanalyse zur Suche nach den jeweils geeigneten Bewältigungsstrategien. Diese Strategien sind individuell sehr unterschiedlich auszulegen, denn sie müssen den Kontext und die handelnden Subjekte in ihrem Zusammenspiel berücksichtigen.

Ängste, Phobien & Zwänge

Wenn nichts mehr geht

Angst ist eine überlebenswichtige Grundemotion und evolutorisch im Menschen tief verankert. Aber leider können sich Ängste mitunter vom eigentlichen Sinn lösen und z.B. in der Form einer generalisierten Angststörung das Leben schwer belasten, statt es zu schützen. Die Phobie ist sehr ähnlich angelegt, aber im Gegensatz zur Angst an ein eindeutiges Thema/ Situation gebunden – sei es eine Menschenmenge, der offenen Platz oder die Spinne.

Bei Zwängen verhält es sich anders, aber doch in vielen Punkten ähnlich. In gewisser Weise dient die Zwangshandlung der Angstvermeidung und ist insofern mit ihr verbunden. Zwangshandlungen und Vermeidungsverhalten reduzieren kurzfristig die Anspannung, führen aber langfristig zu einer Aufrechterhaltung der Störung. Der Zwang schützt also vor der Angst und wird aus oft harmlosen Ritualen und Handlungen über die Zeit zu einer beherrschenden Kraft, die das normale Leben unmöglich werden lässt.

Beiden Krankheitsbildern gemein ist in vielen Fällen ihre Verwurzelung in frühkindlichen Erfahrungen. Wer als Kind in nicht sicher gebundenen Beziehungen aufgewachsen ist oder in der frühen Entwicklung belastet war, hat eine erhöhtes Risiko (= Vulnerabilität) an Ängsten, Phobien oder Zwängen zu leiden.

Aber auch Verluste im späteren Leben sowie starker familiärer Stress oder eine andauernde, extreme Arbeitsbelastung gelten als Risikofaktoren und können die Entstehung einer Angststörung begünstigen. Heute wird eine deutliche Zunahme der Angststörungen notiert. Es wird vermutet, dass ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Kinder überbehütet aufgewachsen sind und für das spätere Erwachsenenleben keine geeigneten Strategien zur Bewältigung vieler Lebenssituation entwickelt haben und in der Folge mit Angst auf Anforderungen reagieren.

Behandlungsansätze

In der Behandlung von Angst ist die Konfrontationstherapie das Mittel der Wahl. In praktischen und sehr konkreten Erfahrungen wird dabei allmählich die Angst abgebaut und das Selbstvertrauen im Umgang mit Angstauslösern geübt. Dabei wird die Konfrontation kleinen Schritten gesteigert. Ein „flooding“ – also die unmittelbar Konfrontation mit dem Maximalreiz – wird heute eher nicht mehr praktiziert. Allerdings sollte die Konfrontation auch nicht zu kleinschrittig erfolgen und der Patient bzw. die Patientin muss die eigene Komfortzone verlassen, um Fortschritte zu erzielen.

Als Berater begleite ich sie in konkreten Alltagssituationen. Gemeinsame Termine finden regelmäßig nicht in der Praxis statt, sondern dort wo die tatschliche Angst oder Phobie lauert.

Zwangskrankheiten sind therapeutisch deutlich schwieriger zu behandeln und erfordern vom Patienten ein wenig Geduld sowie die Freude an graduellen Erfolgen und Abschwächung der Symptomatik. Aber auch Zwänge sind im Prinzip gut behandelbar. Mit der Schematherapie lassen sich über den verhaltenstherapeutischen Anteil wie auch über die tiefenpsychologischen Elemente des Stühledialogs (Innere Kind Arbeit) gute Ergebnisse erzielen. In diesem Verfahren bin ich zusätzlich zu meiner Ausbildung als HP Psych fortgebildet.

Für die psychologische Beratung kommen ausschließlich diejenigen Klienten und Störungsbilder in Frage, die nicht nach gründlicher Prüfung und Anamnese in den Bereich der therapiebedürftigen Krankheitsbilder zählen. 

… wenn ein psychischer Krankheitsbefund vorliegt – kann ich als Therapeut im Rahmen meiner Ausbildung zum HP für Psychotherapie und der Zusatzausbildung zum Schematherapeuten in der Verhaltenstherapie ab April 2024 tätig werden.

Ich bin allerdings im Rahmen der Sorgfaltspflicht gegebenenfalls zur Mitbehandlung durch ärztliche Psychotherapeuten oder Psychiater angewiesen und muss grundsätzlich im Vorfeld organisch bedingte psychische Störungen ausschließen.

Peter Warns
Berater & Coach in Leipzig